Die 5 verrücktesten Sportarten der Finnen
von Constanze
Dass die Finnen gute Sportler sind, ist bekannt. Mika Häkkinen und Kimi Räikkönen in der Formel 1, Paavo Nurmi in der Leichtathletik oder Janne Ahonen im Skispringen kennen die meisten. Aber die Finnen treiben nicht nur gern altbekannte Sportarten – sie haben auch große Freude daran, neue Sportarten zu erfinden. Mitunter muten diese etwas skurril an, tatsächlich erfreuen sie sich aber auch über die finnischen Landesgrenzen hinweg wachsender Beliebtheit.
- Gummistiefel-Weitwurf
Seit 1975 ist diese Sportart offizieller Mannschaftssport in Finnland. Eine Weltmeisterschaft findet seit 1992 statt. Es geht darum – ihr ahnt es – den Gummistiefel möglichst weit zu werfen, was gar nicht so leicht ist, da Gummistiefel nicht besonders aerodynamisch sind. Männer werfen mit einem Gummistiefel in Größe 43, Frauen mit einem Gummistiefel in Größe 38. Der Bügel am Ende des Schafts wird jeweils entfernt, wie man den Stiefel beim Wurf anfasst, ist egal – allerdings muss der Schaft gerade sein, wenn er in der Luft ist. Der Weltrekord liegt übrigens bei 68,03 Metern – geworfen 2012 von dem Finnen Antti Ruusuvirta.
- Handy-Weitwurf
Die Finnen haben offenbar Freude daran, Dinge zu werfen. Angesichts der eher dünnen Besiedlung des Landes, ist es vermutlich auch ungefährlicher, jemand anderen mit einem Wurfgeschoss an den Kopf zu treffen. Handy-Weitwurf entstand in den 1990er Jahren. Seit 2000 findet regelmäßig die Weltmeisterschaft in Savonlinna statt. Es scheint also weltweit ein Bedürfnis zu geben, sich alter Handys zu entledigen. Zu schlagen sind die Finnen allerdings nicht. Der Rekord liegt bei 101,46 Metern.
- Weltmeisterschaft im Dauer-Saunieren
Nichts ist so typisch finnisch wie die Sauna. Kein Wunder, dass die Finnen sich auch in der Disziplin des Saunierens einen Wettstreit liefern. Das Ziel klingt vergleichsweise leicht: Am längsten in der Sauna aushalten. Bei anfänglichen Temperaturen von 110°C und Wasserzufuhr alle 30 Sekunden ist das allerdings schon eine Herausforderung. Die Weltmeisterschaft fand zwischen 1999 und 2010 jährlich im finnischen Hainola statt. Nachdem im letzten Jahr ein Teilnehmer starb (er hatte sich mit Schmerzmittel gedopet), entschied die Kommune, den Wettbewerb nicht weiter durchzuführen. Der Rekord lag zuvor übrigens bei 18:15 Minuten – weil das zu lang war, wurden die Saunaräume verkleinert und die Öfen verstärkt, was die Zeiten drastisch kürzte.
- Frauentragen
Bei dieser Sportart steht eindeutig der Spaß im Vordergrund, und zu behaupten, die Finnen würden ihre Frauen auf Händen tragen, wäre hier grundverkehrt. Denn am erfolgreichsten im Frauentragen sind diejenigen Paare, bei denen die Frau kopfüber auf dem Rücken des Mannes hängt. Welche Tragetechnik aber auch immer angewendet wird; es gilt einen 253,5 Meter langen Parcours zu absolvieren. Die Strecke besteht dabei aus Rasen-, Kies- und Sandabschnitten sowie trockenen und mit Wasser gefüllten Gräben. Ob das Paar verheiratet ist, spielt keine Rolle – aber die Frau muss mindestens 49 Kilo wiegen. Der Sieger erhält das Gewicht seiner Frau in Bier.
- Mücken erschlagen
Diese WM ist nichts für Tierliebhaber. Wer allerdings schon einmal den finnischen Sommer an einem idyllischen See erlebt hat, wird nachvollziehen können, warum die Finnen sich mittlerweile einen Sport daraus machen, in kurzer Zeit möglichst viele Mücken zu erschlagen. Innerhalb von fünf Minuten müssen die Teilnehmer ohne jegliches Hilfsmittel so viele der Plagegeister wie möglich erschlagen. Der Rekord liegt bei 21 Mücken. Wie viele Mückenstiche die Teilnehmer dabei im Gegenzug kassieren, ist nicht bekannt.